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Anna und Giovanni de Castelmur

1840 heiratet Giovanni de Castelmur – der in Frankreich Baron wurde – seine Cousine ersten Grades Anna de Castelmur. Sie wird die Baronin sein. Er ist vierzig, sie dreizehn Jahre jünger. Die Gattin wird mit einbezogen in die Projekte ihres Mannes betreffend die Wiederherstellung der Festung von Nossa Dona und die Erweiterung des Redolfi Hauses in Coltura. Der Baron ist meist abwesend und widmet sich in Frankreich seinen Geschäften. Die Gattin dagegen verbringt längere Zeit im neuen Heim mit einigen Bediensteten. Empfänge und Feste als Demonstration einer grossbürgerlichen Gesellschaft beschränken sich auf Begegnungen und Besu­che in einem engen Verwandten, Freundes und Bekanntenkreis.

Beide sind nicht nur enorm reich, sondern auch kultiviert und von edler Gesinnung und interessieren sich für den Geschmack ihrer Zeit. Darüber hin­ aus verwenden sie einen Teil ihrer finanziellen Mittel zugunsten von Schule, Kirche, Spital, öffentlichen Einrichtungen oder in Form von Vermächtnissen und Schenkungen, die grösste davon ist jene von Nossa Dona. Da es keine direkten Erben gibt, verkaufen die Nachfahren des letzten Eigentümers im Jahr 1961 den ganzen Gebäudekomplex des Palazzo an den Kreis Bergell. Der Kauf wird einerseits dadurch begründet, dass damit ein Zeichen der Anerkennung dem philantropen Ehepaar gegenüber gesetzt werde, andererseits dadurch, dass der Besitz (Palazzo, Garten, Remise, Stall und dazugehörendes Land) im Eigentum der bergellischen Allgemeinheit verbleiben soll, zuerst als Besitz des Kreises und heute der Gemeinde Bergell.

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